Bevor wir voll ins Sightseeing in Los Angeles eintauchen, wollen wir noch ein paar Worte zu unserer Unterkunft verlieren. Wir sind gegen Abend im Hostel angekommen, wo wir uns ein Doppelbett in einem 6 Bett-Zimmer geteilt haben. Es war einigermaßen sauber und wir haben auch einigermaßen gut geschlafen – aber was uns hier wieder aufgefallen ist und was wir nicht verstehen können, ist, dass es auch hier keine Vorhänge vor den Betten gab. Vielleicht sind wir mittlerweile einfach zu alt, aber irgendwie hat man doch das Bedürfnis nach Privatsphäre, oder? Wir finden es zumindest immer wieder seltsam mit wildfremden Menschen auf so engem Raum zu sein und keine Möglichkeit eines Rückzugsortes zu haben. Würde uns mal interessieren, wie ihr das so seht. Lasst uns einfach einen Kommentar dazu da, wir freuen uns.
Ansonsten war im Hostel übrigens Weihnachtsstimmung, denn es war der erste Weihnachtsfeiertag. Nachdem wir eingecheckt hatten und unser Gepäck verstaut, saßen wir noch im Aufenthaltsraum und schrieben ein paar Postkarten, als jemand auf uns zu kam und fragte, ob wir Hunger hätten. Im Hostel wurde wohl gemeinsam gekocht, um Weihnachten zu feiern. Wir hatten auch das Gefühl, dass in unserem Zimmer die meisten den Raum auf lange Zeit nutzten und sich daher kannten. Zwischen uns und dem Bett unseres Nachbarn stand Beispielsweise ein Verstärker und Boxen und es war mit Sicherheit ein Musiker, der hier untergekommen war. Wir können gar nicht so richtig sagen warum, aber irgendwie waren wir nicht so sozial an diesem Abend und haben das liebe Angebot mitzuessen abgelehnt. Wir waren wahrscheinlich einfach zu müde – Schlafmüde und Reisemüde.
Die letzten Wochen sind wir sehr schnell vergangen und uns ging irgendwie die Puste aus. Daher ging es für uns früh ins Bett.
Am kommenden Morgen waren wir dafür aber auch sehr früh wach, packten unsere Sachen zusammen, verstauten sie im Kofferraum und machten einen Spaziergang in der näheren Umgebung, um etwas zu Frühstücken. Uns fiel recht schnell auf, dass wir anscheinend zu früh wach waren und die ganzen Cafés, die Sabrina gefunden hatte, noch zu hatten. Da wir keine Alternativen hatten, musste es eben Starbucks sein. Nach einem großen Pot Kaffee und einem Sandwich waren wir erstmal gestärkt und die Tour durch L.A. konnte losgehen. Wir wollten uns vom Norden und den Bergen in den Süden ans Wasser durch die Stadt schlängeln.
Los ging‘s über den Mulholland Drive, was Sabrina sehr freute (David Lynch Fan), aber nicht nur aufgrund des Filmes, sondern auch, weil die Aussicht von hier oben richtig toll war – wenn auch etwas bewölkt. So gab es nicht nur die Skyline von LA und das Griffith Observatory, sondern auch auf schneebedeckte Berge am Horizont zu sehen.
Wir haben es uns natürlich auch nicht nehmen lassen, den Hollywood Schriftzug anzuschauen und zu knipsen. (Früher stand hier übrigens mal Hollywoodland..)
Bei der anschließenden Fahrt durch Beverly Hills konnten wir hinter den ganzen Eingangstoren nur erahnen, was sich für Luxus-Villen dahinter verbergen und bei der Fahrt durch den Rodeo Drive, wo wir uns mit unserem Mietauto zwischen Limousinen, Gucci, Prada & Co durch den Stau schlängelten wurde uns ganz schnell nach was ganz anderem zumute.
Wir verließen den schicken Teil der Stadt, um den Gestank von Geld gegen eine frische Meeresbrise einzutauschen. Auf dem Weg nach Venice machten wir Halt in einem Supermarkt, wo wir noch ein paar Dinge für die Weiterreise einkaufen wollten, dann aber auch gleich dort Abend gegessen haben, weil es so ein unglaublich tolles Buffet mit gesundem Essen gab. Wir schlemmten uns durch Gemüse, Salat, gefüllten Teigtaschen, Kartoffelauflauf und hätten beinahe den Sonnenuntergang verpasst.
Weil wir also schon etwas knapp dran waren, gönnten wir uns den Spaß und fuhren wir auf den wahrscheinlich teuersten Parkplatz direkt am Strand, holten die Kamera raus und ignorierten für die kommenden 2 Stunden, dass uns beinah die Finger am Auslöser festfroren. Es war ein wunderschönes Farbenspiel am Himmel und auch die Promenade im Hintergrund war spitze. Ein bisschen abgerockt, voller Street Art, lautem Hiphop, der aus den Souvenirläden kam, Skateboards und Basketballspieler… wir nahmen noch mal einen tiefen Atemzug und sogen die Atmosphäre in uns auf und ja, so wäre es wohl, wenn Berlin am Meer wäre.
Völlig durchgefroren ging es wieder ab ins Auto, wo wir unsere Sachen ein bisschen umpackten, uns in bequemere Kleidung schlängelten und ab zum Flughafen fuhren. Das waren also 2 Wochen USA.. das ging ja mal unfassbar schnell. Völlig erschlagen von all den Eindrücken, stiegen wir abends in Los Angeles ins Flugzeug, um mitten in der Nacht in Guadalajara anzukommen, der immerhin zweitgrößten Stadt Mexikos. Da ging übrigens erstmal alles etwas schief und wir standen eine Weile einsam mit unseren Rucksäcken in einer dunklen Seitenstraße rum (tief einatmen liebe Eltern, es ist nichts passiert) aber davon erzählen wir euch im kommenden Artikel.
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