Von Hoi An ging es ganz in den Süden Vietnams - endlich mit dem Zug. Sabrina konnte sich nicht vom Strand lösen, also machte ich mich hier alleine auf den Weg.
Für die Reise von Da Nang (der Zug fährt nicht durch Hoi An) nach Saigon buchte ich mir ein Bett im Schlafabteil. Die komfortableren 2-Bett oder 4-Bett Abteile waren schon lange ausgebucht und auch im 6-Bett Abteil bekam ich nur noch eine Pritsche ganz oben. Nicht sehr viel Platz, aber es hätte auch schlimmer kommen können. Um nicht 17 Stunden da oben rumliegen zu müssen, genoss ich erstmal die Aussicht aus dem Fenster - stehend. Da aber ein reger Betrieb im Gang war, machte ich mich auf den Weg ins „Boardrestaurant“ für einen kleinen Snack.
Als das Restaurant schloss und ich wieder in Richtung Gangplatz unterwegs war, sprachen mich zwei vietnamesische Jungs an, die sich unterhalten wollten, um ihr Englisch zu verbessern. So standen wir ne ganze Weile vorm Klo zwischen zwei Wagons rum, haben uns über alles Mögliche unterhalten, bis es Zeit war, sich mal hinzulegen, da der Zug am folgenden Tag um 6 Uhr in Saigon ankommen sollte.
Tatsächlich war der Zug pünktlich und ich bereits um 6:30 am Hostel. Frühstmögliches Einchecken war ab 9 Uhr möglich. Direkt vor dem Hostel gab es eine wunderbare Nudelküche mit kleinem Kaffee was als Frühstücksort mehr als geeignet war. Nudelsuppe ist einfach das Beste zum Frühstück (wenn man sich in Asien aufhält..)
Um alle für mich wichtigen Tourispots in der Nähe zu haben, bin ich im District 1, also im Zentrum abgestiegen. Ein kleines Hostel mit 12-Bett Zimmer in dem fast ausschließlich Inder wohnten, die gerade ein Auslandssemester in Saigon absolvierten. Die Dachterrasse gehörte zwar nicht mehr offiziell zum Hostel, man konnte sich aber von hier aus einen kleinen Überblick über die Umgebung verschaffen.
Direkt nach dem Einchecken ging's los auf eine ausführliche Erkundungstour. Der "Ben Thanh Market" lag auf dem Weg, war allerdings nichts besonderes, eben ein Markt, der auf die Bedürfnisse von Touristen vorbereitet ist. An der Oper vorbei ging es weiter zur Notre Dame Basilika. Für den Bau wurde ausschließlich aus Frankreich importiertes Baumaterial verwendet (als würde es hier keine Steine geben..).
Direkt daneben steht das Hauptpostamt welches auch aus der Kolonialzeit des 19. Jahrhunderts stammt.
So langsam wurde es ganz schön warm. Nach einem kleinen Päuschen im Schatten in einer Fußgängerzone und einer Besichtigung eines alten Wohnhauses welches als Galerie-, Kaffee- und Ladengebäude umfunktioniert wurde, ging ich mit ein paar Umwegen durch sehr schmale Gässchen, über Plätze mit Absolventen und vorbei an alter und neuer Architektur zurück zum Hostel, um die Mittagshitze im Zimmer zu verschlafen. Abends gab es dann noch einen Abstecher um die Ecke zum Abendessen.
Bauarbeiten im Haus weckten mich frühzeitig. Also runter zum Frühstück bei meinem Lieblingsnudel- und Kaffeeladen, wo es auch immer noch einen Tee dazu gab. So kann man in den Tag starten.
Viel von dem, was ich mir für den Besuch in Ho Chi Minh City vorgenommen hatte, war nicht mehr auf meiner Liste - also bin ich einfach einfach durch die Straßen geschlendert.
Es ging vorbei an Straßenverkäufern, Streetart und Essenständen - bis zum Wiedervereinigungspalast. Wer diesen besichtigen will, sollte nicht in der ca 2 stündigen Mittagspause ankommen, weil da alle zum Mittagessen gehen und den Laden zumachen. Im Wiedervereinigungspalast wurde übrigens das Ende des Vietnamkriegs besiegelt.
Den restlichen Tag verbrauchte ich im Schatten auf der Dachterrasse. Am Abend gab es zum letzten Mal „Bun Cha“ (gegrilltes Schweinefleisch in einer kräftigen Brühe mit Nudeln und einer Salat/Kräuter Beilage).
Wie der nächste Tag verlief, also wie ich (nach meinem letzten „Banh Mi“) mit dem Bus nach Kambodscha aufbrach, gibt es im nächsten Artikel.
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