Am ersten Tag trafen wir uns früh morgens vorm Surfshop und machten uns mit den Brettern auf dem Dach und unserem Lehrer auf den Weg zum Strand. Nach ein paar Trockenübungen und ein bisschen Theorie ging es endlich in die Wellen. Mit einem Pusch vom Lehrer und einer Ansage, konnten wir beide bereits die allerersten Wellen surfen und danach noch jede Menge mehr. Der erste Tag war einfach nur absolut herrlich. Nicht nur wegen des vollen Surf-Erfolgs, sondern auch weil wir ihn mit Sandra und Martin ausklingen lassen konnten. Auch am zweiten Tag stürzten wir uns erneut am Strand in die Wellen und hatten einen wundervollen Tag. So könnte es weitergehen mit den Erzählungen zum Surfen – tut es aber nicht. Nachdem wir am zweiten Tag für gut empfunden wurden, wurde beschlossen, dass wir am darauffolgenden Tag gemeinsam mit der Fortgeschrittenen-Surfgruppe zu den Reef-Break Wellen (Wellen, die weiter draußen am Riff brechen) fahren sollten. Der Wecker klingelte kurz vor 5 morgens, um 6 saßen alle im Auto, und zum Sonnenaufgang alle frierend auf einem kleinen Boot, dass uns zu den Wellen brachte.
Bereits vom Boot aus, waren wir uns nicht so ganz sicher, ob wir uns in dieselbe Liga wie die Wellen einordnen würden. Trotzdem sprangen wir ins Wasser, legten uns aufs Surfbrett und paddelten den Monstern entgegen. Für Sabrina war aber kurz vor den Wellen Schluss. Sie beobachtete das Ganze eine Weile vom Brett aus und war sich schnell sicher, dass sie weder Lust auf die vielen Leute hatte noch bereit für diese Wellen war. Also paddelte sie zurück zum Boot und beobachtete von dort aus wie Tom die ersten Versuche mehr unter als auf den Wellen verbrachte. Umso mehr Freude also, als es die letzten beiden Wellen klappte und er mit einem Erfolgserlebnis aber völlig erschöpft zum Boot zurückkehrte.
Trotzdem waren wir uns einig: das war ein Level zu viel für uns. Leider konnten wir nach der Rückkehr zum Surfshop niemanden ausfindig machen, um darüber zu sprechen und so landeten wir auch am kommenden Tag erneut auf dem Boot und auf dem Weg zu den nächsten Wellen. Sabrinas Versuche eine Welle zu bekommen endeten lediglich damit, dass sie sinnbildlich in der Waschmaschine landete. Sie wurde mehrmals durchgespült und geschleudert und endete im so seichten Wasser, dass die nächste Welle sie mit Sicherheit aufs Riff gestoßen hätte, das maximal einen Meter unter ihr im Wasser bereits zu sehen war. Vom Surflehrer war keine Spur und so paddelte sie mit letzter Kraft raus aus den Wellen und ab aufs Boot. Tom erging es ähnlich und außer einer erfolgreichen Welle erlebte er auch eher den Schleudergang als Euphorie. Die gute Laune ließen wir uns davon aber erstmal nicht vermiesen.
Dennoch zeigte dieses Erlebnis erneut, dass es einfach nicht unser Level war – aber erneut war nach unserer Ankunft niemand da, mit dem wir reden konnten und Alternativen suchen. Ihr merkt wahrscheinlich, dass wir mit unserem Surfkurs nicht sehr zufrieden waren. Es fehlte durchgängig an Informationen. Bevor es ins Wasser ging wurde nichts erklärt. Weder, was die Besonderheiten der Wellen sind, wo sie brechen, ab wann es flacher wird, noch wie man sich zu verhalten hatte. Es war für 3 der insgesamt 6 Tage eine absolute Katastrophe und fernab von „Surfen lernen“. Es trug eher dazu bei, dass uns beiden am Ende des 5. Tages die Lust aufs Surfen gründlich vergangen war. Wir beharrten also darauf, den letzten Tag noch mal zum Strand zurück zu kehren – und hatten dadurch die Möglichkeit, den Surfkurs mit einem wesentlich besseren Surflehrer und ein paar Glücksmomenten auf und nicht unter den Wellen, abzuschließen.
So sah es bei Tom aus:
Und so bei den Profis :)
Trotz des enttäuschenden Surfkurses im Nalua, hatten wir eine schöne Zeit auf Lombok. Das lag an der schönen Zeit, die wir mit Sandra und Martin erlebten.
Das lag am ausgezeichneten Essen im Warung Yola, das der lieben Susi gehört und unserer traumhaften Unterkunft.
Nicht zu vergessen, die Yoga-Stunden im Ashtari, bei denen wir uns nach dem Surfen gedehnt und entspannt haben – und zwischendrin auf der Freiterrasse beobachteten wie eine Gruppe Affen sich von Baum zu Baum angelte oder einfach die wunderschöne Aussicht auf die Küste genossen.
Leider mussten wir uns auf Lombok von Sandra und Martin verabschieden, denn für die beiden ging es zurück nach Bali. Wir nutzten einen weiteren Tag, um einen Ausflug in das traditionelle Dörfchen "Sasar" zu machen, dass sich mittlerweile auf den Tourismus spezialisiert hat. Eine Führung durch dieses Dörfchen ist mit Sicherheit stark vom Guide abhängig, den man immer dazu buchen muss. Wir hatten weniger Glück und sind vorrangig auf einer Verkaufstour durch diverse Tücher- und Kunstgeschäfte geführt worden, die Informationen über das Dorf und die Lebensweise waren dagegen eher knapp gehalten. Trotzdem spannend.
Nach einem weiteren Tag Entspannung ging es auf nach Flores. Im nächsten Artikel erzählen wir euch, warum für uns unter Wasser einfach schöner ist als oben drauf.
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