In aller Frühe ging es von Mawlamyaing weiter Richtung Dawei. Die Nacht war kurz und wir dementsprechend müde als wir in den Minivan stiegen, der uns 6 Stunden lang Richtung Dawei fuhr.
Dawei sollte nur ein kurzer Zwischenstopp für eine Nacht sein, bevor wir abgeholt wurden, um endlich an den ersten Strand zu kommen.
Der Minivan rumpelte los und die Rucksäcke waren im Kofferraum verstaut - zumindest bis zum nächsten Halt. Dort wurde die Hinterbank umgeklappt und unsere Rucksäcke kurzerhand aufs Dach geparkt. Wir kennen diese Art von Transport aus vergangenen Asien Reisen, dennoch meldete sich das komische Bauchgefühl, denn Kameras und Laptops hatten wir bisher noch nicht mit im Rucksack. Als der Minivan nach ca zwei Stunden abrupt zum Stehen kam, bestätigte sich das Gefühl: ein Blick aus dem hinteren Fenster zeigte, dass Sabrinas Rucksack der Grund war. Bei ungefähr 70km/h hatte er sich selbstständig gemacht und war mit voller Karacho auf die Fahrbahn gedonnert, wo er mitten im Verkehr lag. Ein Sprung aus dem Van ein Blick auf den Verkehr und schon wurde er von der Straße gerettet und mit zitternden Händen am Straßenrand geöffnet. Ein wirklich komisches Gefühl, wenn alles, was auf der Reise zum "Zuhause" geworden ist, auf einmal auf der Straße liegt. Der Laptop ging noch an und alles, was der Rucksack davon getragen hat, war eine ordentliche Schramme auf der Vorderseite. Damit war er nicht mehr wasserabweisend - aber es hätte schlimmer sein können. Wir haben mit dem Kerl geschimpft, der ihn auf dem Dach befestigt hat und ihn sofort Toms Rucksack auch vom Dach holen lassen, dennoch war uns klar, dass er niemals in der Lage dazu wäre irgendwas am / aus dem Rucksack zu ersetzen. Das hätte ihn wahrscheinlich sein Jahresgehalt gekostet. Mit den Rucksäcken ganz nah neben uns ging es weiter. Zumindest die Musik, die uns lauthals trällernd auf der Ruckel-Partie begleitet hatte, wurde mal für kurze Zeit ausgestellt.
Nach einer gefühlten Unendlichkeit waren wir dann in Dawei, haben uns ins Hotelzimmer verzogen, den Schreck verdaut und uns ne Runde aufs Ohr gehauen. Am nächsten Morgen gab es auf dem Dach eine schöne Aussicht zum leckeren Frühstück und danach ging's für weitere zwei Stunden gemeinsam mit einem anderen deutschen Pärchen mit einem Fahrer zum Sin Htauk Strand in einen wunderschönen kleinen Bungalow an einen noch schöneren Strand. Nur noch ein Fußmarsch von 20 min durch die Mittagshitze und wir waren im (fast) Paradies angekommen.
Wir haben die Internet-freie Zeit sehr genossen, lecker gegessen, viel gelesen und einen langen Strandspaziergang gemacht. Das haben wir leider nur ein einziges Mal gemacht, weil sich am kommenden Morgen die Auswirkungen gezeigt haben: Sandfliegenbisse von Kopf bis Fuß. Die Besitzer hatten uns von den Biestern erzählt, weshalb wir nicht auf dem Handtuch am Strand gelegen haben - dass sie uns aber bei einem Spaziergang derartig überfallen, war uns neu. Das war tatsächlich auch der einzige Grund, warum dieser wunderschöne und einsame Strand für uns keinen Paradies-Titel verdient hat.
Nach 4 Tagen ging es direkt zurück vom Strand zum Busbahnhof, wo wir den nächsten Minivan nach Myeik genommen haben. Wie es uns und unseren Rucksäcken dabei erging und was wir in Myeik erlebt haben, könnt ihr im nächsten Beitrag lesen.
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