Um nicht wieder zurück über Hanoi fahren zu müssen, haben wir uns für einen direkten Bus nach Tam Coc entschieden. Tam Coc ist der kleine, ruhige und beschauliche Nachbarort vom trubeligen Ninh Binh. Wir kamen in unserem Homestay an und teilten uns auf zwei Hüttchen im wunderschönen Garten auf.
Während sich Tom, Katrin und Jan mit Rollern auf Entdeckungstour machten, nahm sich Sabrina eine kleine Auszeit, um mal wieder mit Freunden aus der Heimat zu quatschen und sich ein bisschen aufs Ohr zu legen.
Mua Cave Aussichtspunkt
Für die restliche Reisegruppe Vietnam ging es also zur 20 Fahrminuten entfernten Mua Cave. Auf dem Weg dahin haben diverse Leute versucht uns davon zu überzeugen, dass man jetzt parken und den Rest zu Fuß gehen muss. Die Frau mit der Trillerpfeife hat es dann geschafft und wir liefen den Rest bis zur Treppe. Nach 600 schweißtreibenden Stufen hinauf zum Mua Cave Aussichtspunkt waren wir ganz schön erledigt Wie man sieht, hat sich aber jede einzelne Stufe gelohnt, denn die Aussicht war fantastisch.
Auf dem Gipfel thront ein Drache. Von hier aus lässt sich die Aussicht noch besser genießen. Allerdings muss man dafür auf dem doch recht spitzen bzw scharfkantigen Karstfelsen rumklettern.
Nach dem Abstieg haben wir uns die Reisfelder mal genauer angeschaut. Also wer nicht so genau weiß, wie Reis eigentlich wächst, kann das hier sehen. Das saftige Grün zusammen mit dem Sonnenuntergang hat uns ganz schön in den Bann gezogen.
Auf dem Rückweg sind wir noch kurz zum Bich Dong Tempel gefahren. Auch hier wollte man schon wieder Parkgeld von uns abkassieren - dieses mal ohne Erfolg.
Der kleine Tempel war sehr hübsch. Wieder ging es einige Stufen hoch, durch eine Fledermaushöhle durch, um weiter oben wieder aus der Höhle raus zu kommen und die letzten Sonnenstrahlen zu sehen.
Trang An Boottstour
Unsere Homestay-Gastgeber haben uns empfohlen, das Karstgebirge mit dem Boot zu erkunden. Das kann man zwar auch in Tam Coc direkt machen, aber viel schöner sei es in Trang An. Also wieder ab auf den Roller und um 9Uhr konnten wir vor den ganzen Bus-Reisegruppen ein kleines Boot mit einer sehr freundlichen Dame besteigen, die uns für die nächsten 3 Stunden übers Wasser und durch die Höhlen ruderte.
Bereits beim Einstieg konnte man sehen, dass man auch hier auf größere Touristenströme vorbereitet ist.
Wir hatten uns für eine Tour entschieden bei der man ein paar Tempel auf dem Weg anschauen und durch insgesamt 6 Höhlen fahren konnte. Einige davon waren so niedrig, dass man sich flach aufs Boot legen musste, um durch zu passen. Gerudert hat unsere Dame trotzdem noch - dann meistens mit den Füßen.
In den Pausen, wenn die eifrigen Touristen die Tempel zu Fuß erkundeten, oder nach der Arbeit, wurde gerne mal ein Mittagsschläfchen gehalten. Es muss aber auch sehr ermüdend und anstrengend sein, den ganzen Tag die Leute über den Fluss zu paddeln.
Eine sehr schöne Tour, aber nur, weil wir es geschafft haben, vor den Massen durchzufahren. Als wir wieder am Ausgangspunkt ankamen, war bereits ordentlich Betrieb.
Bai Dinh
Nach der Bootstour ging es weiter, nochmal 45 Minuten Fahrt, bis zu einem Tempelkomplex, den wir bis dahin noch gar nicht auf unserer Liste hatten. Um es vorweg zu nehmen: ein wirklich guter Tipp unser Homestay-Gastgeber!
Bai Dinh ist Vietnams größter buddhistischer Tempelkomplex, bestehend aus diversen Bauwerken, alten und neuen Tempeln, einem Glockenturm, einer großen Buddha-Statue und einer Stupa.
Am gigantischen Parkplatz angekommen, hätten wir uns schon fast mit dem Rollerparkplatzwächter angelegt, weil wir nach den bisherigen Parkplatzerfahrungen das Gefühl hatten, schon wieder abgezockt zu werden. Aber dieses Mal handelte es sich um den offiziellen Parkplatz, der zum Areal gehörte.
Auf den Guide haben wir verzichtet, da wir ganz entspannt durch die Anlage schlendern wollten. Man hat uns vorgewarnt dass es auf dem Gelände keine Hinweisschilder gibt – wir haben uns trotzdem gut zurecht gefunden.
Nachdem man uns ca. 2km bis zum Haupttor mit einem e-Taxi fuhr und wir den Vorplatz überquert hatten, gab es bereits die ersten Treppen (diesmal aber nur an die 300).
Es gibt hier viele kleinere Wege, man hatte uns aber gesagt, dass es im Grunde genommen einfach nach oben geht, bis man am Haupttempel angekommen ist. Von dort könne man dann wieder mit dem e-Taxi zurückfahren.
An jeder Ecke hat man einen tollen Fotospot entdeckt. Ob es ein Blick in die Ferne war oder Details - wir konnten uns kaum sattsehen, beziehungsweise den Finger vom Auslöser lassen. Das hatte die Aussicht hier oben zu bieten:
Und das hat man gesehen, wenn man genauer hingeschaut hat:
Tam Coc und die wunderschöne Umgebung hatten uns doch überrascht. Wir hatten damit gerechnet, dass hier mehr Trubel ist. Ninh Binh hatten wir nur beim Durchfahren mit dem Bus gesehen und waren froh, nicht dort gelandet zu sein. Am nächsten Tag sollte es dann auch schon weiter gehen. Zu einem unserer Highlights - der Phong Nha-Ke Bang Nationalpark mit seinen gigantischen Höhlen. Allerdings trennte uns noch eine sehr, nennen wir es mal "interessante" Nachtfahrt mit dem Bus, von unserem nächsten Ziel. Im nächsten Artikel nehmen wir euch ein Stücken mit auf den Weg.
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