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AutorenbildSabrina & Tom

#29 Phong Nha-Ke Bang Nationalpark

Wir sind abends in Tam Coc in den Schlafbus gehüpft und früh morgens um 4 Uhr in Phong Nha angekommen – ohne wirklich ein Auge zugemacht zu haben. Der Busfahrer hatte es eilig und die geplanten 6 wurden mal eben schnell auf 5 Stunden Fahrzeit reduziert. Dafür hat der Fahrer aber ca. 2 Schachteln Zigaretten im Bus weggeraucht und die Hupe zum Glühen gebracht. Das heißt: es war laut, stank nach Qualm und war ganz schön holprig. Zum Glück konnten wir schon so früh in unser Hotel einchecken und erstmal Schlaf nachholen und den restlichen Tag ganz gemütlich verbringen.


Loop fahren

Einen "Loop fahren" hört sich für uns spätestens seit unserem Abenteuer beim "Ha Giang Loop" sehr verlockend an. Der Loop durch den Nationalpark hat aber bescheidenere 65km. Das ließen wir uns nicht entgehen und am zweiten Tag machte sich die Reisegruppe Vietnam, verteilt auf 2 Rollern, auf den Weg durch den Park.


Zwischenstopp am Botanischen Garten

Jan und Katrin hatten den Botanischen Garten schon am Vortag erkundet. Heute stand er für uns als erster Zwischenstopp auf dem Plan. Später wollten wir uns an der sogenannten "Paradise Cave", einer der vielen tollen Höhlen im Park wieder treffen. Im Botanischen Garten angekommen, gab es direkt am Anfang ein Gehege mit Affen und einem Stachelschwein, die sich ziemlich um das Essen zankten. Durch Gitterstangen beobachten wir Tiere allerdings nicht so gerne, daher haben wir uns schnell auf den Weg gemacht und sind die kleine 2 stündige Runde durch den Botanischen Garten gelaufen. Wir haben die Ruhe genossen, ein paar hübsche Pflanzen entdeckt, sind durch Schmetterling-Schwärme spaziert und einen ziemlich ausgetrockneten Wasserfall hoch gewandert.

Während Jan und Katrin noch die Höhle erkundeten, setzten wir uns in ein kleines Kaffee, das auf der Strecke lag. Nach einer Stärkung mit vietnamesischen Kaffee (natürlich traditionell mit gesüßter Kondensmilch) für alle 4, ging es weiter. Sabrina wollte auch mal wieder fahren und hat Tom kurzerhand auf den Rücksitz verfrachtet. Der Roller musste natürlich mal zeigen, was er so drauf hat. Wäre Sabrina hinten drauf gesessen, hätte es mit Sicherheit einen liebevollen "Fahr jetzt langsamer!" Seitenhieb gegeben. Tom ist auf jeden Fall der bessere "Beifahrer". Irgendwann wurden die Plätze wieder getauscht, weil es über eine schaukelnde Brücke ging und noch ein paar Kilometer auf dem alten Ho-Chi-Minh Pfad entlang – dann hatte die Reisegruppe Vietnam den Loop geschafft.


Elephant Cave & Ma Da Valley Jungle Trek

Wir hatten eine Weile recherchiert, um rauszufinden welche Höhlentour die Reisegruppe Vietnam am besten fand. Wir haben uns für den Anbieter "Jungle Boss" entschieden. Es gibt noch etliche andere Touranbieter aber dieser hat uns sehr zugesagt. Also wurde gebucht und am nächsten Tag ging es schon los.

Wir wurden am Hotel abgeholt - stilvoll mit einem kleinen russischen Militärtruppen-transporter. Nachdem wir die Dschungel- und Trekking Ausrüstung bekommen hatten, ging es auch schon los. Bis Größe 45 gab es die Converse-ähnlichen-Dschungel-Stiefel, da Jans Füße noch eine Spur größer sind, musste er sich mit Socken in den Sandalen begnügen. Der Style war ihm ein bisschen unangenehm, für uns dafür umso lustiger. Da es wohl viele Blutegel geben soll und man auch einige Bäche durchqueren sollte, hatten wir uns für die Schuhe entschieden.

Und wieder hatten wir Glück - ausser uns hatte sich niemand für die Tour angemeldet und so machten wir uns alleine auf den Weg. Dabei waren unsere Guide und ein Träger, der die Ausrüstung und das Essen an Ort uns stelle schleppte und später auch lecker für uns grillte. Nach ca. 30min Fahrzeit, waren wir am Ausgangspunkt des Wanderwegs angekommen.

Ab in den Dschungel und nach gar nicht all zu langer Zeit erreichten wir die 60m hohe und 300m lange "Elephant Cave". Also Helm mit Stirnlampe aufgesetzt und ab ging es in die Höhle. Man fühlt sich ganz schön klein, wenn man durch eine solche Höhle wandert. Wie in vielen Höhlen in der Region, haben viele menschen während des Vietnamkrieges in dieser Höhle Unterschlupf gesucht und sich versteckt Da ein Teil des Ho-Chi Minh Pfades hier verläuft, wurde die Gegend viel bombardiert.

In der Elephant Cave im Phong Nha-Ke Bang NP

Nach der Höhle gingen wir kurz über den Ho-Chi Minh Pfad um dann für ca 2 Stunden durch den Dschungel zu wandern, einige Bäche zu durchwaten über "lebensgefährliche Einbaumbrücken" zu gehen und vom Guide eingefangene Tierchen auf die Hand zu nehmen (das mit der "lebensgefährlichen Brücke" stammt übrigens aus einer schlechten Bewertung zu dieser Tour, die wir im Vorfeld gelesen hatten. Wir mussten herzhaft darüber lachen, als wir an der Brücke ankamen...)

Ein kleiner Abschnitt mit giftigem Efeu machte es notwendig, lange Kleidung anzuziehen. Wenn man dem Guide hier glauben mag, kann man sich die Reaktion des Efeus auf der Haut vorstellen wie die bei Brennnesseln – nur um ein vielfaches intensiver und, so der Guide, man hat auch über mehrere Wochen was davon. Bei den Temperaturen auch noch lange Kleidung zu tragen, war ganz schön schweißtreibend - aber so ist das im Dschungel nunmal.

Auf einmal waren wir da. Wir standen plötzlich vor dem Mada Lake, einem kleinen, glasklaren See. Die Erfrischung war der Hammer. Kurz zuvor hatte sich unser Lagerplatz schon angekündigt - man konnte frisch gegrilltes Fleisch riechen, das schon für uns vorbereitet wurde. Nach ein paar Sprüngen in das blaue Nass gab es ein leckeres Dschungel-Mittagessen.

Mada Lake

Erfrischt und satt ging es nochmal eine Stunde weiter durch den Dschungel, bis wir an einer Höhle ankamen, deren Namen wir nicht mehr wissen. Die Höhle war keine trockene Höhle wie die Elephant Cave, sondern sogar ziemlich nass. Genauer gesagt fließt hier ein unterirdischer Fluss durch. Was macht man also? Schwimmweste an, Helm mit Lampe auf den Kopf und rein ins kühle Nass. Umso weiter wir schwammen, desto dunkler wurde es. Irgendwann waren unsere Lampen das einzige Licht weit und breit. Dann sollten wir alle gemeinsam das Licht ausschalten und die völlige Dunkelheit genießen. Wir konnten nur noch erahnen, wo wir her gekommen waren. Ohne Licht paddelten wir auf den einzigen etwas helleren Bogen zu, den wir sahen und kamen wieder heile am Ausgang an. Zeitweise war das ganz schön unheimlich aber ein absolut tolles Abenteuer.

Nach einer kurzen Kaffeepause in einem Camp in der Nähe, ging es auf die letze 45 minütige Dschungel-Etappe, bis wir wieder auf dem Ho-Chi Minh Pfad standen wo unser Truppentransporter wartete und uns mit einem kühlen Bier begrüßte. Was will man da mehr?


Begleitet uns bei unserem nächsten kurzen Stop in Hue, der alten Kaiserstadt.

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