Entgegen der Empfehlung unseres Campervan-Vermieters, die erste Nacht auf einem Campingplatz zu verbringen, um die Batterie aufzuladen, beschlossen wir auf gar keinen Fall auf einen Campingplatz zu fahren und erstmal die Natur und Ruhe zu suchen. Nach ein paar Kilometern raus aus Cairns, stellte sich die erste Faszination „Australien“ bei Sabrina ein, denn die Straße an der Küste entlang, wo der Regenwald auf weiße Sandstrände trifft, war schon sehr schön anzuschauen.
Und so fuhren wir, hielten an, fuhren und machten Stopp, um ein bisschen zu schreiben und die schöne Aussicht zu genießen. Leider mussten wir ziemlich schnell feststellen, dass an all den schönen Plätzen in Strandnähe absolutes Campingverbot war. Verständlich, aber auch sehr ärgerlich für uns. Es half nichts, wir mussten uns von der Idee trennen, mit dem Geräusch von Wellen einzuschlafen und fuhren von der Küste weg in ein kleines Wohngebiet, wo wir am Ende einer Straße eine große Wendeplatte fanden. Dort standen wir gerade und sollten keinen stören. Als wir den Motor ausmachten, sahen wir bereits, wie uns ein ältere Herr aus seinem angrenzenden Garten beobachtete. Wenig später setzte er sich in sein Auto, fuhr seine Einfahrt runter und zu uns auf die Wendeplatte. Wir waren uns erstmal sicher, dass wir gleich weggeschickt werden. Aber nein, der freundliche Herr, der John hieß, bot uns spontan an, auf seinem großen Grundstück zu übernachten. Wir fuhren also einmal hinter ihm über seinen Rasen und durften uns ein Plätzchen aussuchen.
Wir fanden etwas am Rande gelegen eine schöne Stelle unter den Bäumen und begannen unser Abendessen – natürlich der Klassiker „Spaghetti mit Tomatensoße“ – vorzubereiten, als John nochmal auftauchte und Tom anwies mal schnell mit in sein Auto zu springen, er würde ihm gerne etwas zeigen. Als Tom zurück kam, parkten wir nochmal um, denn John hatte uns sein Gartenhäuschen aufgeschlossen, wo wir direkt daneben stehen konnten und die Toilette und Dusche nutzen durften. Wow! Tolle australische Gastfreundschaft bereits am ersten Abend, wir waren sprachlos. Schnell gekocht und gegessen und ab ging‘s ins Bett.
Am nächsten Morgen bedankten wir uns nochmal bei John und machten uns auf den Weg ans Meer, wo wir die Heckklappe des Vans aufmachten, den Tisch anschraubten und uns mit Blick aufs Meer dem Schrieben widmeten. Zwischendrin machten wir einen Spaziergang am Wasser und machten uns irgendwann los, um nach Port Douglas zu fahren.
Dort angekommen, suchten wir verzweifelt Internet. Wir waren zwar mit einem sogenannten „Dongel“ ausgestattet, einer kleinen portablem Wifi-Box, doch machte der Anbieter ein System-Update, weshalb es noch nicht funktionierte. Natürlich kommt man eine gewisse Zeit auch ohne Internet aus, wir haben das auf den Togian Inseln auch sehr genossen, allerdings mussten wir für den Daintree Nationalpark Campingplätze vorbuchen. Wild campen war dort nicht erlaubt und die Plätze übers Wochenende gut besucht bis ausgebucht. Nach etwas Durchfragen und einem leckeren Schokoladeneis später, verriet uns die Besitzerin der Eisdiele, dass es bei der Bank ein paar Meter weiter freies Wlan gibt. So saßen wir also auf der Bank vor der Bank und buchten die Campingplätze vor.
Zum Sonnenuntergang kochten wir uns die zweite Portion Nudeln mit Tomatensoße, machten eine große Portion Salat dazu und fuhren anschließend etwas aus der Stadt raus (auch in Port Douglas ist es strengstens verboten zu campen, bzw. in seinem Fahrzeug zu übernachten) und stellten uns auf einen Platz auf einem kleinen Hügel, den wir schon auf dem Weg nach Port Douglas erspäht hatten. Am nächsten Morgen sahen wir, dass um uns herum in einigem Abstand noch mehr Camper dazu gekommen waren und genossen bei einem Kaffee in aller Frühe den schönen roten Sonnenaufgang.
Anschließend fuhren wir erneut Richtung Port Douglas, um für die kommenden Tage das Nötigste einzukaufen. Zuerst machten wir aber einen Stopp an einem Platz etwas außerhalb gelegen, wo es Tische mit Blick aufs Meer gab, um zu frühstücken.
Und während wir da so saßen, schwammen auf einmal ganz nah am Strand Delfine vorbei. Was für ein Morgen! Nach dem Einkauf ging es los in den Daintree Nationalpark, davon aber mehr im nächsten Blogartikel.
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