Nachdem wir den Camper abgegeben hatten, ging‘s zurück in unser Hostel, wo wir nochmal eine Nacht verbringen sollten. Wir telefonierten nochmal mit unseren Familien, denn wir hatten keine Ahnung, wie und ob wir in den kommenden 3 Wochen in Kontakt bleiben konnten. Wir hatten auch noch ein paar Lebensmittel wie abgepackte Wraps, Brot und Suppenwürfel gekauft, weil wir uns laut Beschreibung unseres Gastgebers Kelly auf einfache Kochmöglichkeiten einstellen sollten und es gut war, ein bisschen was dabei zu haben. Wir haben unsere ganze Wäsche nochmal gewaschen und saßen mit gepackten Rucksäcken in unserem Hostelzimmer und waren sehr sehr sehr aufgeregt. Wir hatten einfach keine Ahnung, was uns erwartet und konnten es uns auch nur schwer vorstellen. Irgendwie fühlten wir uns ein halbes Jahr in der Zeit zurück versetzt, als wir in Berlin die Tür zu unserer ehemaligen Wohnung geschlossen haben und wussten, dass es jetzt los geht. Es war wieder das Gefühl in etwas völlig Unbekanntes zu starten, denn keiner unserer Freunde oder Bekannten war je in Papua Neuguinea (PNG) gewesen, online gab es nur sehr wenige Beschreibungen und Informationen und auch ansonsten gehörte dieses Land zu den „gefährlicheren“ Reiseländern, das sicherlich touristisch bei weitem nicht so erschlossen war, wie die Länder, durch die wir bisher gereist waren. Es war schön, zu wissen, dass wir bei einer Familie bleiben können und dort als Volunteers für eine kostenlose Unterkunft arbeiten. Wir wussten aber auch noch nicht, was genau wir machen werden, denn auf unsere Nachrichten mit den Optionen, die wir als Hilfe angeboten hatten, hatten wir nie eine konkrete Antwort erhalten. Das einzige, das wir wussten war, dass es wohl ein etwas größeres Grundstück mit vielen Pflanzen und Tieren gibt, auf dem eine Art Lehrpfad entstehen soll, dass Kelly Bienen züchtet, Honig herstellt und Fortbildungen dazu hält, dass es also jede Menge zu tun gab. Von Bienenkästen zusammenbauen über Tiere füttern, bis hin zu einem Prospekt erstellen, in dem alle Pflanzen und ihre Wirkung aufgelistet sind, oder sogar einen Film drehen und schneiden, war alles möglich – wir mussten es auf uns zukommen lassen.
Wir gönnten uns zum Abendessen eine Pizza von Pizza Hut, wo die vegetarische Auswahl sehr gering ausfiel und wir uns daher für die Käsepizza entschieden und mal wieder einen ziemlichen Käseklumpen zu verdauen hatten. Anschließend schliefen wir etwas unruhig ein und wachten am nächsten Morgen früh auf. Wir brachten eine kleine Tasche voller Dinge, die wir nicht mit nach PNG nehmen wollten zu unserem Hostelbesitzer, der es für uns die kommenden 3 Wochen aufbewahren würde, frühstückten nochmal eine große Portion Müsli und dann ging es auch schon an den Flughafen.
Wir hielten unsere Flugtickets immer noch ungläubig in der Hand, nach viel Recherche und Planung und so langer Zeit, in der unsere Reise nach PNG auf der Kippe stand, sollte es nun wirklich losgehen. Wir liefen also ans Gate und konnten es kaum erwarten. Ihr auch nicht?
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