Bereits als wir ankamen, schüttelte Tom ungläubig den Kopf. So hatte er es nicht in Erinnerung. Auf einmal war da ein riesengroßer Parkplatz und am Ende dessen, thronte der Ticketschalter inklusive Souvenirshop. Zum Eingang kam man mit einem Shuttlebus, der auf einer schmalen Straße hin und her pendelte – die man, so empfohlen, nicht zu Fuß gehen sollte. Wir waren erst etwas ratlos und beschlossen auf Anraten dann doch das Busticket zu bezahlen und kamen nach einer ausführlichen Erklärung des Busfahrers zum Hintergrund des Parks an. Leider haben wir nur die Hälfte verstanden, was an der Schnelligkeit und dem zumindest für uns „dahin genuschelten australischen Englisch“ lag. Am Eingang wartete eine erneute Überraschung denn was vor 10 Jahren wohl noch ein wilder Ort war, war nun ein gut zugänglicher Weg durch die Landschaft.
Während sich die Leute am ersten Stopp zu Hauf im Wasser tümmelten, um Bilder zu machen, liefen wir weiter und wollten mal schauen, ob es noch mehr zu erkunden gab. Der vorbereitete Weg nahm nach einer Hängebrücke sein Ende und wir folgten einem Trampelpfad, um die ausgeschilderte große Runde zu laufen, wo wir bald auch immer seltener anderen Menschen begegneten.
Zwischendrin verließen wir den Weg, kletterten über ein paar der Felsen und fanden einen schönen Naturpool mit einem kleinen Wasserfall, wo wir ein paar Bilder machten und einfach die Aussicht genossen.
Es war ein schöner Spaziergang durch den Wald, mit riesigen Bäumen und vielen schönen Plätzen, wo die Sonne durchs Blätterdach schien.
Nach gut 2 Stunden waren wir mit unserer Runde durch den Park durch und stoppten noch einmal an einem kleinen Aussichtspunkt, um den Fluss zu bewundern.
Mit dem Bus ging es zurück zum Eingang und für uns dann wieder auf die Straße, um ein paar Kilometer zu fahren und einen Platz zum Übernachten zu finden. Wir fuhren also erneut die Serpentinen hoch, vorbei am Campingplatz, auf dem wir die Nacht zuvor übernachtet hatten und fanden wenige Kilometer weiter einen öffentlichen kostenlosen Campingplatz. Wenn wir das mal früher gewusst hätten… Der Platz war gut besucht aber wir fanden am hinteren Ende etwas entfernt von der Straße noch ein Plätzchen, stellten unseren Camper ab, kochten uns was und ließen den Tag ausklingen.
Am kommenden Morgen machten wir in aller Frühe einen Spaziergang zum Fluss, den wir auf der Karte gesehen hatte. Auf einer Lichtung standen weitere Camper, die es sich dort gemütlich gemacht hatten. Wir tapsten leise durchs Gras, um den Herren nicht zu wecken, der eingemummelt in seinem Schlafsack neben der erloschenen Feuerstelle lag und kamen am Fluss an.
Nach einem Kaffee machten wir uns wieder auf den Weg und Sabrina erspähte am Rande der Straße ein totes Känguru. So konnte es aber nicht weitergehen, wir waren gefühlt schon eine Ewigkeit in Australien und das einzige, das Sabrina zu Gesicht bekommen hatte, war totes abgepacktes Känguru im Kühlregal des Supermarkts oder eben tot am Straßenrand. Wir machten uns auf die Suche nach einer etwas kleineren Straße, die vom Highway abging und fuhren durch die Landschaft, während Sabrinas Kopf aus dem Fenster hing, um ja kein Känguru zu verpassen. Ob wir Glück hatten, gibt’s aber erst im nächsten Blogartikel.
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