Wie im Podcast bereits angesprochen, haben wir mal wieder spontan die Reiseroute geändert. Uns beiden ist einfach wichtig, Land und Leute kennen zu lernen und nicht von einem schicken und westlichen Ort in den nächsten zu reisen, umgeben von Europäern und in modernen Restaurants Pizza zu essen. Wir können nicht aus unserer Haut und hin und wieder packt uns das Verlangen nach einem sehr sauberen Zimmer mit Klimaanlage oder nach Spaghetti, Burger oder Bratkartoffeln – aber das ist eine Ausnahme, der wir uns hin und wieder hingeben. Viel wohler fühlen wir uns in kleineren Dörfern mit Menschen, die einen anlächeln und mit denen man mit Händen und Füßen Gesprächen führt und in Straßenküchen wo wir uns durch lokale Köstlichkeiten probieren können. Also ging es für uns nicht in den Süden nach Vang Vieng zum Tubing (Touristen schippern auf alten Reifen den Fluss runter und betrinken sich dabei, was mittlerweile aber wieder verboten wurde, weil zu viel passiert ist.. wer hätte das gedacht..) und es ging auch nicht nach Vientiane, der noblen Hauptstadt von Laos. Nein, wir haben beschlossen gegen den Strom der Touristenroute und der Flüsse zu reisen und sind kurzerhand nach Luang Prabang und einer kurzen Autofahrt wieder ins Boot gestiegen, um in den Norden zu schippern. Der kleinere Fluß Nam Ou, ein Seitenfluss des Mekongs, hat uns mit einer wunderschönen Landschaft überrascht. Früher konnte man die ganze Strecke mit dem Boot zurücklegen, aber seit durch chinesische Firmen im Nam Ou Fluss Staudämme gebaut werden, geht das leider nicht mehr.
Nachdem wir mit dem Boot 2,5 Stunden durch die Berge schlängelten kamen wir in Nong Khiaw an, einem Ort an dem wir uns sofort wohl gefühlt haben. Die beiden Ortshälften sind durch eine große Brücke verbunden, die über den Nam Ou geht. Der Ort ist eingehüllt in eine tolle Berglandschaft. Wir wussten bereits, dass wir hier länger bleiben werden - dass es so lange wird, war uns aber noch nicht klar :)
Was uns als erstes aufgefallen ist, sind die Bemühungen hier Plastik zu reduzieren. Wir haben uns sehr über Strohhalme aus Bambus gefreut und darüber, dass man seine mitgebrachten Wasserflaschen kostenlos mit Trinkwasser auffüllen durfte.
Darüber hinaus gibt es auch viele kleine lokale Reiseagenturen, die mehrtägige Wandertouren in abgelegene Bergdörfer und Wasserfälle anbieten. Doch uns war nach dem Elephant Conservation Center und der Reise erstmal nach ein bisschen ausruhen zumute. Trotzdem wollten wir es uns nicht nehmen lassen, uns das Dörfchen mal von oben anzuschauen und haben uns auf den Weg zu einem der ausgeschilderten Aussichtspunkte gemacht. Trotz der Morgenstunden war es bereits eine ganz schön schweißtreibende Wanderung auf einen der Berggipfel. Hinzu kam, dass Sabrina die Tage davor Probleme mit dem Magen hatte und noch nicht ganz fit war. Statt der ausgeschriebenen 1,5 Stunden, haben wir eher zwei gebraucht.
Aber gelohnt hat es sich trotzdem.
Nicht ganz so toll war leider, dass außer uns noch eine Gruppe jüngerer Mädels oben ankam, die sofort ihr Handy zückten - aber nicht um Bilder zu machen, sondern um mit Videoanruf lautstark die daheim gebliebenen Freunde und Familie auf den Aussichtspunkt mitzunehmen.
Da müht man sich auf der Suche nach einem schönen und ruhigen Fleckchen so ab und kommt sich vor, als ob man inmitten eines asiatischen Marktes gelandet ist. Wir haben es kurz genossen, ein paar Bilder der tollen Aussicht gemacht und uns anschließend wieder auf den Abstieg gemacht, wo wir sie noch lange genug gehört haben.
Vom Wandern in der Hitze hatten wir auch erstmal genug und abends gab es lediglich einen kleinen Spaziergang durch das Dorf, auf der Suche nach was zu Essen. Das haben wir dann auch gefunden - und noch was sehr sehr Tolles... aber davon erzählen wir im nächsten Blogbeitrag.
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