Bereit für einen lustigen Tag? Also wir waren es nicht so richtig, als morgens um 7 Uhr der Wecker klingelte und wir daran dachten, dass wir in ein paar Stunden den ersten Tequila trinken sollten. Da wir am Abend davor Spaghetti gekocht hatten, entschieden wir, dass die Reste wahrscheinlich die beste Grundlage für den bevorstehenden Tag wären. Schon komisch morgens um 8 Uhr Spaghetti zu Frühstücken aber bereut haben wir es auf jeden Fall nicht. Hihi.
Wenig später saßen wir in einem kleinen Van mit ein paar anderen, lernten Mike aus Florida kennen, der sich mit uns die Rückbank teilte und einer der wenigen war, der Englisch sprach. Mike war ebenfalls schon viel unterwegs gewesen und so verging die Fahrt mit Plaudereien übers Reisen, bis wir kurz vor 10 Uhr die Destillerie „Tres Mujeres“ (drei Frauen) erreicht haben, wo unsere Führung mit „Day“ startete, die nicht nur leidenschaftliche Tequila-Trinkerin (im Schwangerschaftsurlaub) war, sondern das ganze auch studiert hatte und ihr bestes gab, uns alle Infos auch nochmal auf Englisch zu wiederholen.
Und dann war es soweit, um kurz nach 10 hatten wir den ersten Tequila-Shot in der Hand und erfuhren, dass man guten Tequila nicht mit Zitrone und Salz trinkt, denn das Salz schließt die Poren und die Zitrone verfälscht den Geschmack – oder so ähnlich, denn leider können wir uns nicht mehr so richtig dran erinnern.
Wir stellten aber schnell fest, dass die Beilagen gar nicht nötig sind, denn der erste Tequila war wirklich gut, brannte nicht und hinterließ ein warmes Gefühl in der Magengegend, so übrigens auch der zweite und dritte.
Anschließend gab es dann noch Eierlikör mit Tequila, was unheimlich lecker war und eine Mischung aus Granatapfel mit Tequila.. ebenfalls sehr lecker. Ab hier haben wir übrigens aufgehört zu zählen und vermuten, dass wir an die 10 reine Tequila-Shots hatten, wozu auch noch Bier und Cocktails kamen. Es wurde auf jeden Fall immer lustiger…
Nach der Destillerie ging es weiter in das Dörfchen Amatitan, wo "Day" aufgewachsen ist und wo der Tequila eigentlich herkommt, wie wir erfuhren. In einer süßen kleinen Bar hinterm Haus und am Eingang zu einer Höhle, wo es Quellwasser gibt, das man direkt trinken kann, gab es dann die nächsten Shots – traditionell aus einem Horn. Und weil wir nicht schon genug beschwipst waren, gleich noch ein Bier hinterher, das übrigens auch wahnsinnig lecker war. Und dann noch einen pinken Tequila, der zu Sabrinas Favorit erklärt wurde.
Dann machten wir uns auf den Weg nach Tequila, hielten aber davor noch an der Straße, wo es Cocktails gab (natürlich mit Tequila) die wir uns nicht entgehen lassen wollten. Ihr könnt wahrscheinlich sehen, dass auch die lecker waren.
Als wir endlich in Tequila ankamen war es dann höchste Zeit mal wieder was zu essen, denn unsere Spaghetti-Grundlage hatten wir sicherlich bereits ertränkt. Wir schlossen uns Mike und einem mexikanischen Pärchen bei der Restaurant-Wahl an, aßen typisch mexikanische Küche und entdeckten unser neues Lieblingsgetränk „Horchata“, ein Gemisch aus Mandel- oder Reismilch mit Gewürzen, meistens Zimt. Klingt wahrscheinlich erstmal nach Weihnachten oder zumindest nach einem Getränk für kältere Tage, passt aber eisgekühlt hervorragend zu den mexikanischen Gerichten, die meistens ziemlich „pikante“ (scharf) sind und neutralisiert zumindest unser Brennen in der Mund- und Halsregion ganz gut.
Bei einem Spaziergang durch das Städtchen sahen wir nicht nur jede Menge andere Touristen, sondern konnten uns einen „Danza del Volador“ oder auch „Fliegertanz“ genannt, anschauen. Dieser Tanz findet auf einem Stamm in schwindelerregender Höhe statt, dabei erklimmen die Männer zuerst den Stamm, machen anschließend Musik und lassen sich an Seilen, die sich wie bei einem Karussell drehen, immer weiter Richtung Boden ab. Wo der Ursprung dieses Tanzes liegt, ist nicht ganz klar, aber man vermutet, dass es sich um einen Fruchtbarkeitstanz handelte, der den Ertrag der Ernte steigern sollte und auf den Sonnenkult zurück geht. Es war auf jeden Fall ziemlich beeindruckend.
Mit diesem Tanz war unsere Tour dann auch vorbei und mit einem breiten Grinsen und immer noch beschwipst ging es für uns zurück nach Guadalajara, wo wir noch unsere Sachen packen mussten, denn am kommenden Tag ging es wieder ans Meer (dieses Mal auch mit warmen Temperaturen) und da freuten wir uns schon sehr drauf.
Im kommenden Artikel erzählen wir euch, warum wir insgesamt 3 Mal die Airbnb wechseln mussten, wie sich Tom beim Salsa tanzen anstellt und wie Mezcal schmeckt.
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