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AutorenbildSabrina & Tom

#93 Ein Abstecher nach San Miguel de Allende

Wir hatten gehört, dass Guanajuato zwar schön sei, aber nichts gegen San Miguel de Allende. Wir waren dementsprechend gespannt, als wir ankamen. Nach einem kurzen Abstecher in unsere Unterkunft, um unser Gepäck abzulegen, machten wir uns auf einen Spaziergang durch die Stadt. Es gab auf jeden Fall spannende Ecken und besonders die Kirche und der zentrale Platz waren wirklich schön. Hier machten wir erstmal ein bisschen Pause und beobachteten das bunte Treiben.

Danach schlenderten wir noch etwas durch die Gässchen - auch hier übrigens rauf und runter, wenn auch nicht ganz so viel wie in Guanajuato. Wie ihr seht, hatten wir erneut einen guten Tag erwischt und die Sonne brachte die bunten Häuser zum Leuchten.

Auf unserem Streifzug kamen wir ebenfalls am Markt vorbei, auf dessen Säule ein kleines Tierchen zu leben schien. Im inneren fanden wir alles von Obst und Gemüse bis hin zu Blumen, Kleidung und den typischen Piñatas.

Besonders angetan hat es uns die Bibliothek mit der wundervollen Wand- und Deckenmalerei und einem kleinen Hinterhof mir Garten und einem Café.

Nachdem wir die friedliche Atmosphäre hier ein bisschen aufgesogen hatten, machten wir uns an den Aufstieg. Tom hatte einen Aussichtspunkt auf der Karte entdeckt und wollte auch San Miguel de Allende die Chance geben, sich mal von oben zu zeigen. Während wir beim Aufstieg etwas ins Schwitzen kamen, unterhielten wir uns ein bisschen über die Stadt und fanden beide, dass es viel touristischer war als Guanajuato. Mit touristischer meinen wir vor allem den internationalen Tourismus. Beim Blick auf die Speisekarten oder Labels auf Kleidungsstücken hatten wir auf jeden Fall ein Sayulita-Déjà-Vu. Auch hier herrschten Preise wie auf Hawaii, was auch erklärte, dass uns größtenteils ältere und offenkundig wohlhabendere Herrschaften entgegen kamen. Während die sich aber in den schicken Läden, Bars und Restaurants tummelten, waren wir dafür am Aussichtspunkt alleine :)

Als sich gegen Abend der Hunger meldete, begaben wir uns auf eine Mission Impossible: wir hatten genug von mit Fleisch gefüllten oder belegten Weizen- oder Maisfladen und beschlossen, etwas Vegetarisches zu suchen. Jeder, der schon mal in Mexiko war, hat nun mit Sicherheit ein breites Grinsen im Gesicht, denn das ist schier unmöglich, wenn man nicht gerade, wie die Mexikaner das machen, eine Tüte Kartoffelchips kauft und rote Salsa drüber kippt. Chips zählen bei uns irgendwie nicht so ganz als Mahlzeit und daher ging es eine ganze Weile, bis wir zwischen all den Tortilla-Ständen einen fanden, der einfach gekochten Mais am Spieß anbot – was für eine gelungene Abwechslung. So ganz gegen die mexikanische Kulinarik wollten wir uns dann doch nicht sträuben und aßen den Mais so, wie wir es bei den anderen gesehen hatten. Einmal eingerieben mit Mayonese, damit sowohl Käse und das rote Pulver drauf kleben bleibt, das nicht sehr „pikante“ sei, wie uns der Verkäufer versicherte. Er sollte recht behalten, denn das Pulver erinnerte eher an Glutamat als an Chili, aber wir genossen den Mais trotzdem, während wir den Liedern der Mariachi lauschten.

Nach einem Mescal, der eher den Magen reinigte als schmeckte, in einer nahegelegenen Bar, die ebenfalls von einer Mariachi Gruppe bespielt wurde, machten wir uns auf den Weg zurück in die Unterkunft.

Wir schauten uns vom Dach der Unterkunft noch den wunderschönen Sonnenuntergang über der Stadt an und konnten nicht anders, als die beiden Städte nochmal miteinander zu vergleichen. Unsere Herzen schlagen eindeutig für Guanajuato weil wir dort das Gefühl hatten wirklich in Mexiko zu sein und einen typischen Tag in einer Stadt zu erleben, während sich San Miguel de Allende eher nach einem noblen Touristenstädtchen anfühlte.

Und auch wenn die Aussicht wirklich schön war, geht doch nichts über Guanajuato und seine bunten Häuschen auf dem Berg.

Am kommenden Morgen sollte es früh weitergehen, zu einem kleinen Dorf noch tiefer in den Bergen. Wir verraten euch aber nur den Namen: Xilitla. Warum wir dafür eine lange Busfahrt in Kauf nehmen und die auch noch ganz schön spannend finden, berichten wir euch im folgenden Artikel.

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